Den Naturfreunden, die den Weg ins Bürgerzentrum gefunden hatten, boten die beiden Tierfotografen einen großartigen Vortrag. Die Aufnahmen stammten vom Weidevogel - Reservat „ Ellewicker Feld" und vom „Zwillbrocker Venn". Die Vogelarten, die in den dortigen Feuchtgebieten beheimatet seien, so erläuterte Helmut Pieper, seien vielfach vom Aussterben bedroht. Die Abführung des angestauten Wassers durch die Landwirte raube vielen Tieren ihren Lebensraum. „Die Bauern stehen unter dem steten Druck, immer mehr produzieren zu müssen. Die Umwelt musste also durch strengere Verordnungen geschützt werden." Vom Kuckuck, der seine Eier stets anderen Vögeln zum Ausbrüten unterzuschieben pflegt, bis hin zum Brut-verhalten seltener Taubenarten und Auf-nahmen von Flamingos, die gewöhnlich nur im Zoo begutachtet werden können und den ebenfalls vom Aussterben bedrohten Störchen bekamen die Anwesenden vieles zu sehen und zu hören.

Nur mit Hilfe ihres Tarnzeltes konnten Helmut Pieper und Bodo Eckert die oftmals scheuen Tiere verewigen: Dieses Zelt bauten sie in einiger Entfernung vom Nest des Vogels auf und schoben es dann im Laufe vieler Tage immer näher heran, um zu verhindern, dass das Tier misstrauisch würde und wohl möglich seinen Standort verlassen würde. Aufgewertet wurde der Vortrag, den die beiden Referenten auf Einladung der Wermelskirchener Volkshochschule hielten, durch eine locker gestaltete Darbietungsform: Zwischen den einzelnen Sätzen wurden kurze Pausen gelassen, in denen die Interessenten das Gehörte in sich aufnehmen konnten, niemand wurde mit Informationen erschlagen. Diese Pausen wurden fortwährend durch die dezente Musik ausgefüllt, die stets zu den eingeblendeten Dias passte.

M. Zdrenka