Den ersten Kontakt zur Photographie hatte Bodo Eckert Im Alter von dreizehn Jahren: Damals beeindruckte der Diavortrag eines Vogelkundlers den jungen Bodo so stark, dass er beschloss, in dessen Fußstapfen zu treten. Die dürften mittlerweile vielleicht zu klein für Eckert geworden sein - der WDR schickte gar ein Fernsehteam aus Köln, um über seine Arbeit zu berichten. Von dem prägenden Erlebnis des Dreizehnjährigen gingen fünf Jahre ins Land, bis Eckert sich das Geld für die kostspielige Ausrüstung zusammen gespart hatte. Wichtiges und teuerstes Utensil: ein 600 Millimeter Teleobjektiv, mit dem er von seinem Versteck aus die Vögel "schließt".


Zehn Stunden im Zelt

Diese Jagd kann reichlich anstrengend werden. Als Versteck dient ein quadratisches Tarnzelt, in das sich der Photograph samt Stativ und Kamera hineinzwängen muss, um konzentriert und lautlos den richtigen Augenblick abzupassen manchmal bis zu zehn Stunden lang. Neugierige Spaziergänger, die dem Sinn des seltsamen Zeltes in der Waldeinsamkeit auf den Grund gehen wollen, können alles verpatzen; daher ist die Vogelbeobachtung keine Leidenschaft für Langschläfer. Eckert empfiehlt die "Photopirsch nur in den ganz frühen Morgenstunden".


Im Wettlauf gegen die Zeit

Von 1979-1985 photographierte Eckert überwiegend im Dhünntal - ein für den Vogelkundler

einzigartiges Areal, dessen Ende durch die Wassermassen der im Bau befindlichen Talsperre vorgezeichnet war. Eckert, hauptberuflich Feuerwehrmann, sah hier die Verpflichtung, die bedrohte Vogelwelt zumindest mit seinen Bildern der Nachwelt zu erhalten. Auf einem nur zwei Kilometer langen Uferstück beiderseits der Dhünn entstanden eintausend Dias. Die aus einem zum Versteck ausgebauten abgebrochenen Baumstamm heraus geschossenen Aufnahmen wurden von Eckert und seinem Partner Helmut Pieper zu einem Vortrag für Volkshochschulen zusammengestellt.


Programm der Photographen:

"Wir wollen mit unseren Vorträgen bei der Bevölkerung ein Interesse für die Belange der Natur und des Umweltschutzes wecken!


Zelt als Fernsehstudio

Eckert selbst weckt mit seinem Einsatz derzeit offensichtlich Interesse beim Fernsehen. So drehte ein Kölner Filmteam für einen langjährigen Dauerbrenner im ARD Jugendprogramm.


"Die Sendung mit der Maus",


ein Portrait seiner Arbeit. Das Versteck wurde dabei wohl zum kleinsten Fernsehstudio der Welt: Neben Eckert musste sich auch der Kameramann in das winzige Zelt zwingen. Es wundert nicht, dass Bodo Eckert nach den Jahren im Baumstamm an der Dhünn in die Ferne strebt. Den Vogelfreund zieht es jetzt in die ungarische Pußta, nach Schweden und Norwegen gar zum Nordkap.